Pressemitteilung

Pressemitteilung | 18.09.2025

Bald fließt der Solarstrom für die Kläranlage


Stadtwerke Wolfenbüttel mit Bauarbeiten voll im Plan – neue PV-Anlage soll 40 Prozent des Stroms für die Abwasserreinigung liefern – Innovative Batterie für mehr Effektivität

WOLFENBÜTTEL. Die Photovoltaikanlage auf dem Gelände der Abwasserentsorgung Wolfenbüttel (AWA) nimmt sichtbar Gestalt an: Rund 1.580 Solarmodule mit einer Leistung von 924 Kilowatt-peak sind jetzt auf drei nebeneinanderliegenden Flächen an der Kläranlage installiert. Damit ist der größte Teil der Bauarbeiten abgeschlossen. „Für die Bürgerinnen und Bürger hat unsere Investition in die neue PV-Anlage gleich zwei Vorteile: zum einen mehr Klimaschutz vor Ort und zum anderen mehr Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen. Dies trägt langfristig auch zur Stabilität der Abwassergebühren bei“, erläutert Ingo Schultz, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfenbüttel und Betriebsleiter des Abwasserbeseitigungsbetriebs. Als nächster Schritt wird am 16. Oktober die Trafostation geliefert und anschließend aufgebaut. In ihr laufen die Kabel aus den Solarfeldern zusammen, von hier aus wird die Kläranlage also künftig mit Sonnenstrom versorgt. „Der Aufbau der Modulflächen war der größte sichtbare Bauschritt bei der Anlage“, erklärt Carl-Peter Biewig, zuständiger Mitarbeiter bei den Stadtwerken Wolfenbüttel. „Jetzt folgen die Arbeiten rund um Trafostation, Mittelspannungs-Schaltanlage, Steuerungstechnik und Speicher.“

Speicher aus wiederverwendeten Fahrzeugbatterien 
Auch der Batteriespeicher wird an die Trafostation angeschlossen und in die Kommunikationstechnik eingebunden. Bei dem Speicher handelt es sich um einen besonderen Baustein des Projekts, der die Nutzung des Solarstroms effektiver macht: Der sogenannte Fluxlicon-Speicher besteht aus wiederverwendeten Batterien früherer Elektrofahrzeuge. Mit einer maximalen Lade- bzw. Entladeleistung von 350 Kilowatt und einer Kapazität von 850 Kilowattstunden kann er überschüssige Sonnenenergie zwischenspeichern. Damit können Stromspitzen aus starker Sonneneinstrahlung zwischengespeichert und so rund 30 Prozent mehr Energie aus der PV-Anlage zum Reinigen des Abwassers verwendet werden. „Wir hoffen, dass schon bald nach der geplanten Fertigstellung Ende Oktober Solarstrom in die Kläranlage fließen kann“, erläutert Carl-Peter Biewig.

Parallel PV-Dachanlagen in Kläranlage modernisiert
Die Solarpaneele sollen im Jahr rund 850.000 Kilowattstunden erzeugen. Davon nutzt die Kläranlage etwa 550.000 Kilowattstunden selbst, rund 300.000 Kilowattstunden gehen ins öffentliche Netz. Die jährliche CO₂-Einsparung durch die PV-Anlage liegt bei etwa 500 Tonnen. Insgesamt hat die Kläranlage pro Jahr einen Strombedarf von 1,4 Millionen Kilowattstunden, größter Verbraucher ist dabei das Gebläse für die Sauerstoffbelüftung im Belebungsbecken, wo Mikroorganismen einen Teil des Klärprozesses übernehmen. 
Parallel zum Bau der großen Freiflächenanlage modernisieren die Stadtwerke bereits bestehende PV-Dachanlagen auf dem Gelände der Kläranlage. Alte Module und Technik werden ersetzt, um die Leistung dauerhaft zu sichern. Langfristig wollen die Stadtwerke weitere Projekte zur Erzeugung von eigenem Strom starten: Die EU fordert, dass ab 2045 Kläranlagen ihren Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen komplett selbst decken können. „Die neue Photovoltaikanlage ist deshalb ein Meilenstein für unsere Stadt“, betont Ingo Schultz. „Wir zeigen, dass Energiewende vor Ort gelingt – wirtschaftlich, verlässlich und im Sinne der Menschen hier.“

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Kerstin Hecker

Kerstin Hecker

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